Der Vollstrecker von Chris Carter (5/5)

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Erschienen als
Taschenbuch mit Leseband
im ullstein Verlag
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-548-28110-0

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Detective Robert Hunter und sein Kollege Carlos Garcia werden in eine kleine Kirche gerufen, der Tator eines extrem grausamen Mordfalls. Der Priester – Vater Fabian – liegt ermordet im Altarbereich.
Ihm wurde in einem sauberen Streich der Kopf vom Rumpf getrennt, auf seinen Hals wurde stattdessen ein Hundekopf gesetzt. Rund um den Leichnam sind Blutspuren angeordnet und auf den Rücken des Toten wurde mit Blut die Zahl 3 geschrieben. Hunter hat in seiner Laufbahn schon viele Tatorte und Opfer zu Gesicht bekommen aber das schockiert selbst ihn noch zutiefst. Wer tut einem Priester so etwas Grausames an? Es scheint auf den ersten Blick ein Ritualmord zu sein.

Doch im Laufe der Ermittlungen stossen Hunter und Garcia auf Tagebuchaufzeichnungen des Priesters, in denen er einen immer wiederkehrenden Albtraum beschreibt: Er erlebt seinen eigenen Tod, träumt über Jahrzehnte dass er enthauptet wird und ihm ein Hundekopf auf den Halsstumpf gesetzt wird.
Der Priester ist nicht das letzte Opfer dieses überaus grausamen Killers und … der Mörder kennt die grössten Ängste seiner Opfer und verwendet sie…

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Ein Buch das ich nicht aus der Hand legen kann, dass ist für mich ein gutes Buch. Auf das ich immer wieder „schiele“ sobald  ich auch nur einige freie Minuten Lesezeit einschieben könnte. Genauso ging es mir mit „Der Vollstrecker“. Ich habe „Der Kruzifix Killer“ noch nicht gelesen, auch wenn ich ihn vor einigen Tagen noch gekauft habe. Ich dachte mir, ich zäume das Pferd wieder von hinten auf. Ich war mir sicher, dass es dem Verständnis keinen Abbruch tut und ich hatte Recht. Sicherlich wurde hin und wieder auf Ereignisse aus Carters erstem Thriller hingewiesen, aber das waren Kleinigkeiten und hatten nichts mit dieser Story zu tun.

Und eben diese hatte es absolut in sich. Grausam, brutal, heftig und sehr real beschrieben. Carter hat forensische Psychologie studiert und das merkt man als Leser, dieses Wissen lässt er in seine Figuren einfliessen und zwar nicht nur in seinen Protagonisten Hunter.
Der mir übrigens sehr sympatisch ist, ein Mann mit Herz, Verstand, Respekt seiner neuen weiblichen Vorgesetzten gegenüber. Aber auch jemand, der sich (öfters) über Grenzen und Vorschriften hingwegsetzt, weil es ihm um Menschenleben geht. Auch die übrigen Charaktere kommen sehr gut rüber. Garcia, Hunters Partner und Blake, eben die neue Vorgesetzte. Über die übrigen Figuren möchte ich nichts schreiben, denn ich will einfach nicht zuviel von der Handlung verraten.

Carter schreibt in keinem besonders hochwertigen, anspruchsvollen Schreibstil, sondern einfach, klar und deutlich. Es lässt sich sehr gut und flott lesen und die extrem kurzen Kapitel sind natürlich gemein, und lassen den Leser (mich zumindest) immer noch schnell eines dranhängen. Oft umfassen die Kapitel 1,5 bis 2 Buchseiten. Es gibt viele Cliffhanger, die mich dann in Versuchung führten, einfach mal ein bisschen vorzublättern. habe ich natürlich nicht getan, stattdessen habe ich einfach weitergelesen, ging ja schnell 🙂

Der Autor legt einige Spuren aus, die mein Leserermittlerhirn wieder auf Hochtouren haben mitarbeiten lassen und das Ende war gut und nicht absehbar.
Diesen Roman machen viele Kleinigkeiten aus, von der Beschreibung der Tatorte angefangen, über die Psyche der Opfer und des Killers und einiges, weitere mehr. Ich fühlte mich wie in einem guten Film mit CSI Touch.

Präsentiert wird der Roman als Taschenbuch aber mit Leseband (!). Das Cover ist geprägt aber ansonsten schlicht gehalten, eigentlich ein typisches Thriller Cover, aber nicht unansprechend. Das Buch an sich ist ein weiches Taschenbuch, anders kann ich es nicht erklären. Die Seiten sind nicht steif und hart, sondern weich und fallen von allein ausseinander. Somit braucht man keine Angst vor unschönen Rillen und Knicken auf dem Buchrücken zu haben.

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Mein Fazit: Ein fesselndes, spannendes, krasses und heftiges Buch. Das aber trotz aller schlimmen Dinge nicht abstossend, sondern einfach gut ist und einen erschreckenden Hintergrund hat. Ein Thriller den ich kaum aus der Hand legen konnte, weil er mich einfach nicht losgelassen hat  –> Volle Punktzahl 5 von 5.

… und heute habe ich dann bereits mit „Der Kruzifix Killer“ begonnen…

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Ich danke     und      für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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© Buchwelten 2011

2 Antworten auf „Der Vollstrecker von Chris Carter (5/5)

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