Das Haus der Geister von John Boyne

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Haus der GeisterErschienen als Klappenbroschur
im Piper Verlag
insgesamt 336 Seiten
Preis: 16,99 €
ISBN: 978-3-492-06004-2
Kategorie: Gruselroman/Geistergeschichte

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Man schreibt das Jahr 1867 und die 21 jährige Eliza Caine lebt gemeinsam mit ihrem Vater in London. Die beiden verstehen sich sehr gut, sind sie schon sehr lange ein Zweierteam. Als Eliza gerade 9 Jahre jung war, verstarb ihre Mutter.

Nach einem gemeinsamen Abend bei einer wunderbaren Lesung des berühmten Schriftstellers Charles Dickens verschlechtert sich die Erkältung von Elizas Vater drastisch und er verstirbt. So allein in der großen Hauptstadt möchte Eliza nicht bleiben. Eine baldige Hochzeit wird ausbleiben, denn Eliza ist keine Schönheit. Und da sie die Arbeit mit Kindern liebt – sie arbeitet als Lehrerin an einer Mädchenschule, wo sie die Kleinsten unterrichtet – überlegt sie nicht lange, als ihr die Annonce in der Zeitung ins Auge springt: Für das Anwesen Gaudlin Hall in Norfolk wird eine Gouvernante gesucht. Sie bewirbt sich schriftlich und erhält eine Zusage, ohne sich überhaupt vorgestellt zu haben. Auch wenn dies etwas seltsam scheint, begibt sich Eliza Caine nach Norfolk, um in Gaudlin Hall ihre Stellung anzutreten. Sie weiß nicht, wie viele Kinder in welchem Alter sie betreuen wird, hofft jedoch an ihrem ersten Abend von den Herrschaften des Hauses ordentlich empfangen und aufgeklärt zu werden. Doch dies geschieht nicht, sondern ihre Ankunft auf Gaudlin Hall ist der Beginn zu einer Reihe unheimlicher und auch lebensbedrohlicher Ereignisse ….

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Wieder einmal hat John Boyne mich gefesselt, mir spannende Lesestunden mit wunderbaren Schockmomenten geliefert.

Ein Suchbegriff führt immer wieder auf meinen Blog „Warum schreibt John Boyne Kriegsbücher?“. Nun, dazu fällt mir ein: Warum nicht? Weil John Boyne einer der wenigen Schreiber ist, die sich nicht auf kein Genre festlegen (lassen), sondern immer genau das schreiben, was sie schreiben wollen. Sie erzählen die Geschichte, die sie erzählen möchten und wenn es eben ein anderes Genre bedient, als das des vorherigen Romans, dann ist das eben so.

Bekannt wurde er mit dem „Jungen im gestreiften Pyjama“, den ich persönlich nicht gelesen habe. Dann hat er eine Reihe von Kinder- und Jugendbüchern geschrieben. Ich selber habe „Das Geheimnis der Montignacs“ und erwähntes Kriegsbuch „Das späte Geständnis des Tristan Sadler“ gelesen. Und mit diesem Roman „Haus der Geister“ liefert der Autor eine Geister, Grusel- und Spukgeschichte, die im alten England in einem leicht verfallenden Gemäuer spielt und wieder einmal absolut gelungen ist. Die Stimmung bringt Boyne sehr gut rüber. Er fesselt, er schockt und überrascht immer wieder. Er lässt nicht so schnell durchblicken, um was denn nun geht in seiner Geschichte. Die Geheimnisse werden nach und nach erst aufgeklärt, was den Handlungsbogen schön straff hält. Seine Protagonistin hat einen mutigen, netten, starken Charakter, der mir sehr sympathisch war. Der Schreibstil war erneut absolut elegant und gehoben und John Boyne schafft es immer hervorragend, die Sprache der Zeit anzupassen, in der seine Geschichte spielt.

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Mein Fazit: Eine sehr gute Geistergeschichte, die ich innerhalb kurzer Zeit verschlungen hatte. Eine schön schaurige Stimmung, mit tollen Schockern, guten Charakteren und einem wunderbaren Schreibstil machen diesen Roman zum Lese(grusel)ereignis!

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© Buchwelten 2015

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