Erschienen als Taschenbuch
im FESTA Verlag
316 Seiten
16,99 €
ISBN: 978-3-86552-857-5
Kategorie: Horror
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Erzählungen, die im Universum von H.P. Lovecraft spielen.
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Clark Ashton Smith gehört ohne Zweifel zu jener Autorenriege, die mich mit ihrer Sprachgewalt jedes Mal aufs Neue sprachlos machen. Dazu gehören natürlich Lovecraft, aber auch Bram Stoker und Robert E. Howard. Es gibt noch mehrere, die in ähnlicher Weise schreiben, aber Smith zählt eindeutig mit zu den Besten. Seine Ausdrucksweise, der äußerst gehobene Schreibstil, all dies macht seine Geschichte zu einem bildhaften und beeindruckenden Leseerlebnis und vor allem -genuss.
Schon das Gedicht „Für H. P. Lovecraft“ macht deutlich, was den Leser bei diesem Buch erwartet: Schreckliche, unheimliche Geschichten mit einer düsteren Atmosphäre. „Die Rückkehr des Hexers“ wirft einen auf hypnotische Weise in das Universum von Lovecraft und verschafft uns ein Wiedersehen mit dem berühmten Necronomicon.
„Die Geschichte des Satampra Zeiros“ erinnert dann eher an ein Werk von Robert E. Howard, wobei der Schauplatz wiederum lovecraftsche Züge hat. „Das Tor zum Saturn“ ist ebenfalls eher im Fantasygenre angesiedelt und lässt einen manchmal an Stephen R. Donaldsons „Thomas Covenant“-Reihe denken. Doch auchhier ist der Bezug zu Lovecraft unüberlesbar.
„Die namenlose Ausgeburt“ ist eine sehr atmosphärische Gruselgeschichte, gefolgt von „Das wunderliche Schicksal des Avoosl Wuthoqquan“, das eher einem Märchen mit einer entsprechenden Moral gleicht. „Das Manuskript des Athammaus“ und „Ubbo-Sathla“ stellen wieder typische Geschichten im Sinne Lovecrafts dar, während „Die Heiligkeit des Azédarac“ einen ganz besonderen Reiz hat und wieder in Richtung Fantasy geht. Die folgenden Erzählungen „Der in den Staub tritt“, „Die Ankunft des weißen Wurms“, „Die Epiphanie des Todes“ und „Die sieben Banngelübde“ sind genauso faszinierend wie ihre Vorgänger und ziehen einen vollkommen in den Bann. Das abschließende, von H. P. Lovecraft verfasste Gedicht „Für Clark Ashton Smith“ rundet diese empfehlenswerte Buch perfekt ab.
Das Nachwort von Bobby Derie gibt einige sehr interessante Einblicke in die Universen von Smith. Lovecraft und Howard und zeigt auch diverse Verbindungen auf. Ich kann jedem, der sich mit solcherart Literatur beschäftigt, dieses Buch nur ans Herz legen. Es stellt eine beeindruckende Auswahl von Smiths Schaffen dar und eignet sich auch als Einstiegslektüre für werdende Lovecraft-Fans, obwohl die Geschichten gar nicht von Lovecraft selbst stammen. Doch sein Geist ist in jeder dieser Erzählungen spürbar.
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Fazit: Beeindruckende und atmosphärische Erzählungen eines genialen Schriftstellers.
©2020 Wolfgang Brunner für Buchwelten