Gesetz der Rache von Kristen Simmons

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Erschienen als Klappenbroschur
bei ivi (Piper Verlag)
insgesamt 448 Seiten
Preis: 16,99 €
ISBN: 978-3-492-70305-5
Kategorie: Jugendbuch

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Ember und Chase haben es geschafft sich dem Widerstand anzuschließen. Offiziell für tot erklärt, setzen sie sich nun gemeinsam mit den Rebellen, der großen „Familie,“ für „die Sache“ ein.

Als plötzlich von einem Heckenschützen, dem Sniper, die Rede ist, verbreitet sich Unruhe in der Gemeinschaft. Dieser Schütze erschießt Soldaten der MM – der Moralmiliz – auf öffentlichen Plätzen, unter den Augen der Zivilisten. Die Kämpfer des Widerstandes vermuten natürlich, dass der Sniper einer von Ihnen ist, doch dessen Identität kennen auch sie nicht.

Dann erscheint plötzlich ein aktuelles Fahndungsplakat des FBR – Federal Bureau of Reformation – auf dem unter den Hauptverdächtigen in Bezug auf die Anschläge Ember Miller aufgeführt ist:

Ember Miller, verhaftet wegen Artikel 5

 Bekannt als „Heckenschütze“. Gesucht wegen Mords und vielfachen Hochverrats.

Die Verdächtige ist bewaffnet und äußerst gefährlich.

 Code 1: Bei Sichtkontakt sofortige Eliminierung.

 Ember und Chase sind geschockt. Wer hat sie verraten? Warum soll Ember die Heckenschützin sein? Sie, die nicht einmal eine Waffe halten kann und das Wayland Inn, die Zentrale des Widerstandes, seit ihrer Ankunft nicht einmal verlassen hat?

Dennoch, die beiden sind wieder auf sich allein gestellt. Sie müssen den Schutz der Gruppe verlassen und selbständig um ihre Freiheit kämpfen …

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Da es sich hier um die Fortsetzung von „Artikel 5“ handelt (ich hatte keine Ahnung, dass es eine Fortsetzung geben wird), habe ich auch diesmal in meiner Zusammenfassung des Inhalts eigentlich gar nichts verraten. Zumindest nicht ein Detail, welches die Handlung des ersten Teils ausmacht. Denn ich gehe einfach mal davon aus, dass es viele Leser dieser Rezension gibt, die Artikel 5 noch nicht gelesen haben. Daher möchte ich doch keinem die Spannung nehmen.

Die Geschichte knüpft nahtlos an den ersten Roman an und auch hier schreibt Kristen Simmons wieder in einem angenehmen guten und schön lesbaren Schreibstil. Die Verzweiflung, der Mut, die Hoffnung, der ewige Kampf um die Freiheit, all dies wurde wieder sehr gut rübergebracht. In der Handlung sind zwischen den Büchern nur einige Wochen vergangen, dennoch ist die Protagonistin Ember sehr gereift. Sie wirkt selbstsicherer, ist tougher und wirkt längst nicht mehr wie ein Teenager.

Ember und Chase durchleben auf ihrem Weg Unmengen an Gefahren, dennoch gibt es auch viele ruhige, angenehme und schöne Momente in der Handlung, die sehr zart, liebe- und gefühlvoll beschrieben sind. Also eine gelungene Mischung aus rasanten und dramatischen Szenen sowie ruhigen Momenten, die den Leser zwischendurch zur Ruhe kommen lassen.

Das Cover wird vom Verlag eigentlich fast identisch wie zu „Artikel 5“ präsentiert. Gedeckte Farben, ein blauer Schriftzug, wieder ist das Mädchen mit den strahlend blauen Augen zu sehen. Mir gefällt es gut, zumal sich die beiden Bücher nun optisch hervorragend nebeneinander im Regal blicken lassen können.

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Mein Fazit: 5 von 5 Sternen für die gelungene Fortsetzung von „Artikel 5“. Die Autorin liefert eine gute Mischung aus Dramatik, Freundschaft, Hoffnung und Mut, geschrieben in einem guten Schreibstil. Der Leser trifft auf bekannte und interessante Charaktere und wird sich ganz gewiss von der Handlung fesseln lassen.

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Ich danke dem Piper Verlag / ivi für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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© Buchwelten 2013

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MÈTO – Das Haus von Yves Grevet (3/5)

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Erschienen als
Hardcover
im DTV
224 Seiten
Preis: 14,95 €
ISBN:  ISBN 978-3-423-62514-2
Kategorie: Kinder- und Jugendbuch

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Méto, ein Junge von ca. 13 Jahren lebt im HAUS, gemeinsam mit 63 anderen Kindern unterschiedlichen Alters. Er weiß nicht wo er herkommt, er weiß nicht was aus ihm wird, wenn er zu groß für sein Bett im Schlafsaal wird. Fest steht, die, die herausgewachsen sind, verschwinden. Was aus ihnen wird, das wissen die Kinder nicht. Vielleicht werden sie zu den „Heinzelmännchen“, die nachts das HAUS aufräumen und die Wäsche der Kinder machen? Man erzählt es ihnen nicht und Fragen zu stellen ist sogar im Schulunterricht verboten, wenn es nicht gerade um die strengen Inhalte des Lehrplans geht.

Es fehlt ihnen eigentlich an nichts im Haus. Die Kinder haben zwar einen streng geregelten Alltag und müssen sehr viele Regeln beachten, doch sie haben immer zu essen, saubere und warme Kleidung und sie erhalten Unterricht.
Doch sie werden  von Aufsehern (namens Cäsar 1, Cäsar 2, etc.) 
bewacht, die zwar immer lächeln, doch nicht ungefährlich sind. Wer sich den Regeln widersetzt, darf zur Strafe eine gewisse Zeit ins das „kalte Zimmer“ oder es gibt für alle den Ohrfeigenkreis.

Méto hat schon viele Strafen erhalten, er hat von Anfang an seine Grenzen im Haus austesten wollen und er ist eher rebellisch veranlagt.
Als man ihm Crassus an die Hand gibt, einen neuen „Hellblauen“, den er einen Tag lang in die Regeln des Hauses einführen muss, erhält Méto die Strafe für alles was nicht auf Anhieb richtig läuft. Das bringt Méto natürlich prompt wieder 4 Tage Kühlhaus ein.
Er trägt es mit Fassung, lässt sich seine Wut und Angst vor der Kälte nicht anmerken. Denn er weiß, er wird nicht allein dort sein.
Er wird Romu wiedertreffen. Der scheint im Kühlraum zu leben, zumindest ist er immer dort, wenn Méto wieder einmal einsitzt. Er ist älter als die anderen Jungen im Haus, bestimmt sogar schon ein Erwachsener. Und er ist Métos Freund. Auch wenn die anderen immer sagen, Romu sei irre und gefährlich, ist Méto anderer Meinung. Und Romu ist es dann auch, der Méto einige Fragen beantwortet und dadurch einen Aufruhr in Méto verursacht, der ihm sagt, dass er endlich etwas unternehmen muss.

Er muss versuchen herauszufinden was es mit dem Haus auf sich hat und er will dort raus. Er will in die Freiheit … wie auch immer die aussieht …

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Dieser Jugendroman von etwas mehr als 200 Seiten hat sich sehr schnell gelesen. Der Schreibstil ist einfach und unkompliziert. Der Autor schreibt in kurzen Sätzen, verwendet viele wörtliche Reden und erzählt aus der Sicht von Méto, also der Ich-Perspektive. Die Kapitel sind nicht wirklich lang, vor allem sind die Seiten recht locker in einer relativ großen Schrift geschrieben. Das wird den Kindern- und Jugendlichen gewiss gefallen.

Auch der Aufbau der Handlung ist nicht kompliziert, macht dennoch Spaß. Die Kinder im Haus tragen alle römische Namen, wie z.b. Claudius, Titus, Appius oder Optimus. Die Idee gefiel mir. Dann sind die Kinder in Altersgruppen aufgeteilt, hier hat der Autor sich Farben ausgesucht: Es gibt die ganz kleinen Hellblauen, dann kommen die Blauen, die Violetten und die Roten sind die ältesten.

Da es sich hier um eine Trilogie handelt, gibt es (natürlich) ein offenes Ende, will der Autor doch, dass man die weiteren Teile auch liest. Das Ende hat mir dennoch gefallen und mich nicht enttäuscht.

Das Buch an sich ist schon ein Blickfang. Zunächst einmal präsentiert der DTV (Deutscher Taschenbuchverlag 🙂) den Roman als gebundene Ausgabe und die hat noch einen richtig schönen schwarzen Schnitt.
Das Cover zeigt im Vordergrund Méto in seiner Sportausrüstung, was ihm etwas von einem Superhelden mitgibt. Mich hat das Cover von Anfang an an das alte Filmplakat von Metropolis und das Video zu „The Wall“ erinnert.

Vorne und hinten im Buch sind dann noch gezeichnete Karten abgebildet, die den Aufbau der Insel zeigen, auf der das Haus sich befindet.

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Mein Fazit: 3 von 5 Sternen für ein gelungenes Kinder- und Jugendbuch mit guten Ideen und starken Kindern, die nicht unterdrückt werden wollen, geschrieben in einem einfachen, knappen Schreibstil der dem Leser nicht zuviel Anstrengung abverlangt.

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Ich danke Amazon Vine und DTV für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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© Buchwelten 2012