Die Sippe von Marc-Oliver Bischoff

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Erschienen als Taschenbuch
im Grafit Verlag
317 Seiten

Preis:  12,00  €
ISBN: 978-3-89425-478-0
Kategorie: Krimi / Thriller
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Katharina Hoffmann, Krankenschwester, in länger andauernder Affäre mit einem Arzt, bekommt an einem Abend nach Jahren einen Anruf ihrer Schwester Sara, den sie jedoch nicht annimmt. Seit einigen Jahren ist die Beziehung der beiden untereinander ein wenig unterkühlt und zum Zeitpunkt des Anrufs ist Katharina gerade mit „ihrem Arzt“ anderweitig beschäftigt.

Kurze Zeit später wird Katharina beinahe Opfer eines Überfalls, kommt aber glücklicherweise noch heile davon. Als sie die Nachricht ihrer Schwester abhört, bekommt sie eine Gänsehaut. Als sie Sara zurückrufen will, kann sie sie nicht erreichen. Nicht mobil, nicht auf dem Festnetz, die Mutter hat auch nichts von ihrer zweiten Tochter gehört.

Katharina fährt nach Rostock, wo ihre Schwester lebt und als Gerichtsvollzieherin arbeitet. Ihre Wohnung ist verlassen, es sieht aber nicht aus, als wäre Sara verreist. Katharina sucht und fragt und dann führt ein Hinweis auf ihren letzten beruflichen Einsatz nach Grantzow. Ein kleiner Ort unweit von Rostock. Katharina fährt los und macht sich auf die Suche …..

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Dies ist der vierte Roman von Marc-Oliver Bischoff. Mir gefiel sein Debüt „Tödliche Fortsetzung“ gut. Der zweite Roman „Die Voliére“ gefiel mir besser, der dritte Roman „Golanhöhen“ stand dem in nichts nach. Sein Debüt war recht krass und blutig, dies wurde in den weiteren Roman bereits etwas entschärft. Hier in diesem vorliegenden Roman geht es in dieser Hinsicht sanft zu. Marc-Oliver Bischoff schrieb selbst in einem Facebook-Kommentar, dass er findet, er sei hier wirklich unblutig gewesen. Stimmt völlig, nimmt der Spannung und Dramatik allerdings überhaupt nichts.

Bischoff führt uns Leser in ein kleines, beschauliches Dorf. Die Idylle ist zu perfekt. Nett hergerichtete alte Häuser und Höfe, Bewohner die untereinander sehr hilfsbereit sind und überhaupt nichts mit der Moderne am Hut haben. Die Höfe produzieren ihre Nahrung selbst, es gibt eine Papiermanufaktur und eine Dorfschmiede. Katharina stutzt jedoch ein wenig, als sie die Schulkinder sieht, die aus der Dorfschule treten. Die Jungs in Hemd und Kniebundhosen, die Mädchen im Kleid und mit geflochtenen Zöpfen.

Katharina versucht dort etwas über ihre Schwester zu erfahren, doch immer wenn sie darauf zu sprechen kommt, machen die Bewohner dicht. Durch einen Vorfall scheint sie jedoch dort festgehalten zu werden und sie kommt nicht weg. Unwohl fühlt sie sich aber auch nicht, was ich als Leser sogar irgendwie total nachvollziehen konnte. Diese Reise in die alte Zeit hatte schon was und ich glaube, dass hier in der Realität die Gefahr liegt.

Der Verlag sagt, dies sei der politischste Roman des Autors, was zutrifft, auch wenn die Idylle der Handlung dies zunächst überhaupt nicht spüren lässt. Die Handlung ist spannend, teilweise sehr schön und angenehm, stellenweise dann doch wieder erschreckend und dramatisch. Ein kleiner Teil der Handlung hat mich immer etwas genervt, eine Figur, die aber dennoch wichtig war und reingeschrieben werden musste, trotzdem. Das hat dem Gesamtbild des Krimis aber keinen Abbruch getan.

In diesem Roman sind die bisherigen Protagonisten des Autors nicht mit dabei, sein Ermittlerteam Gideon Richter und Nora Winter haben hier Pause, dies noch als Hinweis für Fans dieses Duos.

Ich fand es wirklich interessant und auch erschreckend, was sich in den kleinen Dörfern der ehemaligen DDR so abspielt. Auch wenn ich kein fernsehe, so bekomme ich natürlich mit, was in der Welt geschieht. Ich lese über die AFD und auch von sogenannten Reichsbürgern, die Regeln und Gesetze unserer Republik nicht akzeptieren. Das sich jedoch nach und nach immer mehr solcher Gemeinschaften (Sippen) bilden und ansiedeln und klammheimlich die aussterbenden kleinen Orte besiedeln, das habe ich so nicht mitbekommen und das löst doch leichte Beklemmungen aus.

Mein Fazit: Ein ruhiger Krimi, der idyllisch, malerisch und hübsch auf der einen Seite und gefährlich, brutal und erschreckend auf der anderen ist. Der hübsche Schein kann mehr als trügen und politische Hintergründe finden sich offensichtlich vermehrt und extrem in schönen Dörfern, die Heimatfilmgefühle auslösen. Meine klare Leseempfehlung.

P.S.
Marc-Oliver Bischoff hat nicht in der Anthologie „Glaube.Liebe.Leichenschau – Mord am Hellweg VIII mitgewirkt 🙂 *räusper*

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 © Buchwelten 2017

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Golanhöhen von Marc-Oliver Bischoff

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Golanhöhen
Erschienen als Taschenbuch
im grafit-Verlag
insgesamt 412 Seiten
Preis: 11,99 €
ISBN: 978-3-89425-450-6
Kategorie: Krimi

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Gideon Richter, Ermittler der Frankfurter Kripo ist gerade zum ersten Mal Vater geworden. Gemeinsam mit Polizeipsychologin Nora Winter haben Sie einen kleinen Sohn, der beider Nerven sehr strapaziert. Während sich Nora Winter derzeit in Elternzeit befindet, muss Gideon sich trotz dem ganzen Stress auch nach wie vor auf seine Arbeit konzentrieren. Das fällt ihm in diesem Fall erst Recht nicht leicht, da die Leiche eines frisch entbundenen Säuglings in einer Müllverwertungsanlage auf einem Fließband gefunden wird.

Unmittelbar danach wird er zu einem weiteren Todesfall gerufen. Auf den ersten Blick hat sich die Tote selbst getötet. Ist vom Dach eines Hochhauses in den Golanhöhen gesprungen. Doch Jennifer Baur hatte bereits 10 Jahre wegen Kindstötung im Gefängnis verbracht und so liegt für Gideon der Verdacht nahe, dass diese beiden Morde miteinander in Verbindung stehen. Die Golanhöhen sind ein sozialer Brennpunkt in Frankfurt, hier leben die Menschen der untersten sozialen Kategorie und während seiner Ermittlungen findet Gideon Richter Hinweise darauf, dass Jennifer Baur keinen Suizid begonnen hat, sondern Opfer eines Mordes ist.

Gideon wird die Ermittlung an dem toten Säugling aus der Hand genommen, Befangenheit ist der Grund. Und zu viele emotionale Hindernisse. Das ist sicherlich absolut korrekt, Gideon passt das allerdings überhaupt nicht. Er ermittelt in seine Richtung weiter ….

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Marc-Oliver Bischoffs „Tödliche Fortsetzung“ war für mich ein gutes Debüt, „Die Voliere“ gefiel mir besser und die „Golanhöhen“ halten dieses Niveau unbedingt. Der Schreibstil ist nach wie vor gut und gehoben. Der Handlungsstrang ist geschickt aufgebaut und die Wendungen innerhalb der Story halten den Spannungsbogen straff. In diesem dritten Teil sind die extremen Szenen, wie ich sie im ersten und zweiten Teil erwähnt hatte, etwas entschärft worden. Das ändert aber nichts an der Spannung der Geschichte.  Der Autor verflechtet in seiner Handlung kleine Hinweise auf die beiden ersten Romane, die der Leser natürlich erkennt, wenn er diese gelesen hat. Es tut aber nichts zum Verständnis der Handlung wenn man die zwei ersten Bände nicht kennt oder im Anschluss liest, so wie ich es bei anderen Autoren auch schon gehandhabt habe.

Gideon Richter ist sehr menschlich und gefühlvoll, ängstlich aber auch stur, eigensinnig und mutig. Das sein Protagonist z.B. so offen mit den Schwierigkeiten in einer jungen Familie umgeht, macht ihn mir sehr sympathisch. Und Nora Winter ist für mich in diesem dritten Teil durch ihre Mutterrolle viel liebenswürdiger geworden. Sie wirkt auf mich längst nicht mehr so unnahbar, wie in den Vorgängerbänden. Sie ist offen müde, k.o., auch eifersüchtig, aber besorgt und dennoch versucht sie nicht nur mit ihrem beruflichen Wissen Gideon zur Seite zu stehen, sie will auch gemeinsam das „Problem“ mit dem etwas schwierigen Baby lösen. Liebe Leser, denkt nicht, Nora und Gideon jammern nur sie hätten ein „schreckliches“ Baby, nein, sie genießen es  auch und freuen sich an ihm. Allerdings hat mir eine gewisse Stelle sehr gut gefallen, die wahrscheinlich einige frisch gebackene Eltern sehr gut nachvollziehen können … 🙂

Ich mag es immer sehr gerne, wenn die Parallelhandlungen der eigentlich Krimilinie mindestens genauso interessant wie die Ermittlungen am jeweiligen Mordfall sind. Man lernt die Ermittler kennen, begleitet sie ein Stück weit und möchte auch miterleben wie sich ihr Privatleben entwickelt. Hier hat der Protagonist nicht nur mit einer anstrengenden Gegenwart zu kämpfen, sondern wird auch mit einem Trauma aus seiner Jugend konfrontiert. Mehr verrate ich nicht, lest es selbst.

Mein Fazit: Ein sehr guter dritter Teil um Nora Winter und Gideon Richter. Die Ermittlungen führen in ein sozial mehr als kritisches Viertel. Privat erleben die beiden einige Neuerungen und dienstlich zeigt sich, dass Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen. Spannend, fesselnd und wieder einmal richtig gut geschrieben kann ich diesen Krimi gern empfehlen.

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Ich danke dem Grafit Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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Rezension zu „Tödliche Fortsetzung“

Rezension „Die Voliere“

Homepage des Autors

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© Buchwelten 2015

Die Voliere von Marc Oliver Bischoff

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Erschienen als Taschenbuch
im grafit-Verlag
insgesamt 448 Seiten
Preis: 11,99 €
ISBN: 978-3-89425-420-9
Kategorie: Krimi

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Die Polizeipsychologin Nora Winter hat gerade erst ihren neuen Job angetreten, als schon eine schwerwiegende Aufgabe auf sie zukommt. Frisch von der Mordkommission zum ZPD (Zentraler Polizeipsychologischer Dienst) soll sie drei Schwerverbrecher begutachten, damit diese in das staatliche Programm der Resozialisierung aufgenommen werden.

Nora Winter besucht alle drei Kandidaten in der JVA um sie persönlich kennenzulernen, mit ihnen zu sprechen, bevor Sie ihr Gutachten verfasst (was nicht die Regel ist, viele Gutachten werden erstellt, ohne dass die Personen überhaupt angehört werden).
Winter lernt die unterschiedlichsten Typen Mensch kennen: Einen ehemaligen Lehrer, der zwei junge Schüler entführt, gequält und getötet hat. Einen Naturfreak, dessen erklärtes Ziel der Regenwald ist und der auf Grund dessen, ein berüchtigter Heiratsschwindler ist und zuletzt, den Mann, der so groß ist, wie ein Riese und der Mittäter einer Entführung war, der allerdings heute alles dafür tun möchte, um ja nicht aus der JVA entlassen zu werden.

Keine leichte Aufgabe, denn einerseits sollte jeder Straftäter eine zweite Chance erhalten, zeigen dürfen, dass er bereut und er seine Schuld eingesteht und gewillt ist, sich zu ändern. Aber andererseits hat fast jeder ein verständliches Problem damit, einen brutalen Mörder wieder in die Gesellschaft zu entlassen, ohne Angst zu haben, dass dieser erneut straftätig wird und somit eine Gefahr für die Bürger darstellt.

Die Männer werden entlassen, werden in einem alten Gutshof mitten im Wald einquartiert, wo sie versuchen (sollen) ihren Alltag in Freiheit selber zu organisieren und sich langsam wieder an ein Leben außerhalb der JVA-Mauern zu gewöhnen. Doch die Emotionen der Bewohner des kleinen Dorfes kochen schnell hoch, sie wollen diese Männer in keinem Fall in ihrer Nähe haben. Die Situation eskaliert und Nora Winter ist mittendrin, denn sie hat zu den Männern Vertrauen gefasst und versucht ihnen in ihrer Freizeit gesondert mit Rat und Tat zur Seite zu stehen …

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Entgegen zum ersten Roman des Autors „Tödliche Fortsetzung“, hat mir dieser zweite Roman um die Psychologin Nora Winter, der KEINE Fortsetzung ist, eindeutig besser gefallen.

Für mich war der erste Roman trotz des gehobenen Schreibstils des Autoren eher „nur“ guter Durchschnitt, was die Handlung angeht. Auch die Protagonistin war mir während der gesamten Handlung nicht so 100%ig ans Herz gewachsen.

In diesem Roman hat Marc Oliver Bischoff sich nicht nur ein heikles Thema ausgewählt, er hat auch eine sehr gute, vielschichtige und verwobene Handlung darum gesponnen, die den Spannungsbogen durchgehend hält.

Die Figuren hat er gut und vor allem interessant dargestellt, sowohl die Charaktere und Eigenschaften der Straftäter, als auch die der Dorfbewohner, deren Reaktionen der Leser auf der einen Seite sicher versteht, auf der anderen Seite jedoch nur den Kopf schüttelt. Auch die Figur der Nora Winter ist mit diesem zweiten Teil gewachsen, sie war für mich hier weitaus menschlicher und greifbarer als noch im ersten Roman.

Wie auch in „Tödliche Fortsetzung“ schreckt der Autor vor heftigen, blutigen Szenen nicht zurück. In der Beschreibung derer erreicht er locker Thrillerniveau. Diese Textstellen sind nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete Leser.

Das Buch präsentiert der Verlag wieder als Taschenbuch, mit einem schlichten Cover, wie es eigentlich alle grafit-Cover sind. Sie passen zum Thema, sind aber nie reißerisch. Dieser zweite Roman ist um knappe 100 Seiten stärker als der erste Krimi des Autors

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Mein Fazit: 5 von 5 Sternen für einen spannenden, fesselnden Krimi, der ein heikles und sicher schwieriges Thema aufgreift. Er ist ausgefüllt mit guten Charakteren und liefert einen guten Spannungsbogen. Für mich ein gutes Stück besser als der erste Roman des Autors.

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Ich danke dem grafit Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemlars.

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© Buchwelten 2013

Tödliche Fortsetzung von Marc-Oliver Bischoff (3/5)

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Erschienen als
Taschenbuch
im grafit Verlag
352 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN:  978-3-89425-398-1
Kategorie: Kriminalroman

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Martin Kanther ist Schriftsteller. Zumindest war er mal einer, einen Bestseller hat er geschrieben und damit viel Geld verdient. Bekannt war er auch in seiner Heimatstadt Frankfurt. Er war der Autor, der sogar kurzzeitig unter Mordverdacht stand. Denn in seinem Thriller hatte Kanther Morde beschrieben, die ein realer Serienmörder zu dieser Zeit an Prostituierten verübte.

Kanther konnten die Taten nicht nachgewiesen werden, der Mörder wurde nie gefasst.

20 Jahre ist das her und Kanther schaltet seinen Arbeitscomputer eigentlich nur noch aus Gewohnheit an. Der Cursor blinkt Tag für Tag einsam auf einer leeren Seite. Geschrieben hat der Schriftsteller seither nichts mehr. Er schafft es einfach nicht, sich eine neue Geschichte auszudenken.

Er säuft, lange schon und er lässt sich gehen. Lebt in seiner Altbau-Eigentumswohnung vor sich hin, hat kaum noch Geld, die Tantiemen aus dem Bucherlös gehen zur Neige. Damals hatte Kanther den Mordverdacht ausgenutzt und durch die Teilnahme an Talkshows auf sich aufmerksam gemacht, das trieb die Verkaufszahlen in die Höhe. Hätte er damals nicht wenigstens die Wohnung gekauft, wäre er inzwischen sicher auch noch obdachlos. Eine ganze Weile hat er sich mit Schreibseminaren über Wasser gehalten, hat Möchte-Gern-Autoren gute Tipps gegeben, wie man aus Ideen einen brauchbaren Text baut.

Doch auch das hat er mittlerweile aufgegeben, nicht einmal dazu hat er mehr Lust.

Als ihn überraschender Weise eine Email erreicht, in der ein Fan und offensichtlicher Nachwuchsautor um seine Mithilfe bittet, empfindet der Schriftsteller doch tatsächlich so etwas wie Euphorie. Der Schreiber des Manuskripts bittet ihn sein Werk gegenzulesen und zu redigieren. Kanther müsste dazu nicht einmal das Haus verlassen, er würde das Manuskript Kapitelweise per Email erhalten und eine entsprechende Entlohnung für seine Arbeit verspricht ihm der Unbekannte ebenso.

Als Kanther die ersten Seiten des Manuskriptes liest staunt er nicht schlecht, als er merkt, dass der unbekannte Autor eine Fortsetzung zu seinem eigenen Bestseller „Drachentöter“ geschrieben hat. Er knüpft nahtlos an seine eigene Handlung an und plötzlich werden auch in Frankfurt wieder ermordete Prostituierte aufgefunden.

Was geht da vor? Wird er nun erneut verdächtigt werden? Als einige Tage nach den ersten Morden die Frankfurter Polizei vor seiner Tür steht, scheinen sich die Ereignisse von vor 20 Jahren tatsächlich zu wiederholen. Ja, Kanther hat durch seine extreme Trinkerei immer öfter Black Outs. Aber einen Mord begehen …

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Die kurze Inhaltsangabe klingt viel versprechend und enttäuscht hat mich der Krimi auch nicht. Für mich war die Handlung jedoch eher Durchschnitt und nichts besonders außergewöhnliches.

Die Ermittlerin ist keine einfache Kommissarin, sondern Polizeipsychologin. An ihre Seite bekommt sie einen neuen Partner. Einen arroganten, gut aussehenden Ermittler. Die kleinen Seitenhiebe und Boshaftigkeiten innerhalb der Ermittlerpaare gibt es auch fast in jedem Krimi zu erleben. Einiges andere ist auch absolut Krimitypisch, erzähle ich aber nicht, aufgrund evtl. Spoilergefahren

Der Autor wechselt innerhalb unterschiedlicher Handlungsstränge. Mal wechselt er kurzzeitig in die Vergangenheit, dann erzählt er aus Ermittlersicht und dann wieder aus der Sicht des Schriftstellers. Langeweile kam für mich während des Lesens keine auf.

Einige Szenen hat Marc-Oliver Bischoff schon recht krass beschrieben, vor allem wenn Kinder dabei eine Rolle spielen, kann das schon mitnehmen.

Das Ende war für mich auch nicht überraschend aber gefallen hat es mir dennoch, der kleine Epilog war ein guter absoluter Schluss.

Was mir an „Tödliche Fortsetzung“ allerdings sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil des Autors. Der war im Gegenteil zur eher alt bekannten Krimi Handlung gut und gehoben. Bei Bischoff lebt sein saufender Protagonist z.B. nicht einfach nur in einer verwahrlosten Wohnung, sondern in einer „deren Stuckverzierung durch jahrelanges Nikotin bräunlich verfärbt sind“. Er hat sehr viel in dieser ausführlichen Art der Umgebung geschrieben, die gut gelungen ist.

Seine Protagonistin war mir nicht unsympathisch, doch so richtig ans Herz gewachsen ist sie mir nicht. Sie war vielleicht ein bisschen zu übertrieben die „toughe“ Powerermittlerin, die nichts an sich heranlässt.

Das Cover ist im klassischen grafit Taschenbuch Design, das mir immer gut gefällt und der Neon-Schriftzug passt zum Buch.

Mein Fazit: 3 von 5 Sternen für einen guten Krimi der aber nichts wirklich Neues an Handlung aufweist. Jedoch bereitet der gute Schreibstil des Autors Spaß und es kommt keine Langeweile auf.

Ich danke dem grafit Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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© Buchwelten 2012