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Erschienen als gebundene Ausgabe
bei HEYNE
Originaltitel: End of Watch
insgesamt 528 Seiten
Preis: 22,99 €
ISBN: 978-3-453-27086-2
Kategorie: Krimi / Thriller
Übersetzer: Bernhard Kleinschmidt
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Brady Hartsfield, bekannt als der Mercedes Killer sitzt/liegt als „Matschbirne“ in einer Klinik für Neurotraumalogie, auch genannt „die Schüssel“, und fristet ein elendes Dasein. Denken zumindest alle, ist aber nicht so, denn Brady ist abgrundtief böse und das Böse in ihm gibt nicht auf. Sein Körper ist ein Wrack, doch Brady findet andere Mittel und Wege seine Macht- und Rachegelüste zu nutzen und umzusetzen.
In der Stadt geschehen plötzlich vermehrt ungeklärte Selbstmorde. Besondere Umstände bringen den ermittelnden Polizisten dazu, seinen Ex-Partner William Kermit (auch genannt Bill) Hodges zu kontaktieren. Denn der hat eine Ahnung, und bringt diese Geschehnisse mit niemand anderem als Brady Hartsfield in Verbindung …
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Wer die ersten zwei Bände der Mr. Mercedes Reihe gelesen hat, der kennt Brady Hartsfield und der weiß, dass dieser Typ einfach nur ein mieses, böses Etwas ist. Und Stephen King findet hier einen absolut guten, spannenden und gut ausgeklügelten Abschluss seiner Reihe. Wir treffen auf alte Bekannte wie Jerome und Holly Gibney, mit der Bill nach dem ersten Band das Büro „Finders Keepers“ gegründet hat. Diese Charaktere wiederzutreffen und sie zu begleiten macht großen Spaß. Holly hat sich prächtig entwickelt (zumindest für ihre Verhältnisse) und ich habe mich mit ihnen allen sehr wohl gefühlt.
Stephen King flechtet in seine Handlung sehr gut die neumodischen Phänomene wie den großen Einfluss sozialer Netzwerke (in dem Fall bei Teenagern) und die gefährlich hypnotisierende und abhängig machende Wirkung von Smartphones und Computerspielen ein. Wie oben herauszulesen ist, spielt auch das Thema Suizidgefahr und Gedankenbeeinflussung eine große Rolle. Diese Themen hat Stephen King sehr überzeugend und erschreckend deutlich hervorgebracht. Für mich war dieser abschließende Teil irgendwie eine typische X-Akte :-). Mehr mag ich an dieser Stelle nicht verraten. Aber ich würde jedem Neugierigen empfehlen, alle drei Teil zu lesen, denn die Handlung ist komplex und baut aufeinander auf.
Das Ende des Romans ist gut gelungen und für mich (leider) passend. Nicht enttäuschend und zu schnell herbeigeführt, wie es der Autor in seinen früheren Werken leider oft geliefert hat. Aber dies ist beim „neuen“ King mittlerweile grundsätzlich viel besser geworden.
Das einzige was mich wirklich stört und nervt, ist, warum ein Verlag einen englischen/amerikanischen Originaltitel in einen nicht deutschen Titel übersetzt. Absolut blöd und unsinnig. Ich gebe zu, dass der „deutsche“ Titel „Mind Control“ ziemlich gut zur Handlung passt, wobei er meiner Meinung nach schon zu viel preisgibt. Aber Stephen King, besser gesagt in diesem Fall seine Frau Tabitha, hat im Original den Titel „End of Watch“ gewählt. Und dabei werden sich die beiden garantiert etwas gedacht haben. Mich jedenfalls hat er zum nachdenken angeregt, wie das wohl konkret gemeint ist.
Aber dass Verlage Originaltitel aus dem englischen für unseren Markt in einen englischen Titel „übersetzen“ ist ja leider nichts Neues. Ich kann und muss das nicht verstehen. Dann kann man doch einfach den Originaltitel beibehalten, denn die Leser, die kein Englisch sprechen, müssen sowieso ein Wörterbuch (haha) zu Rate ziehen.
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Fazit: Ein gelungener, würdiger, absolut fesselnder Abschluss der Bill Hodges Reihe, der mit einem Schluss die Reihe beendet, der der gesamten Handlung absolut gerecht wird. Achtet auf die roten, flitzenden Fische … oder nein, lieber nicht ….
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