Erschienen als Taschenbuch
insgesamt 251 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN 978-3-89425-430-8
Kategorie: Krimi
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Sommerhitze in Berlin und LKA-Ermittler Martin Nettelbeck ist keine Abkühlung vergönnt, denn die Ereignisse überschlagen sich:
Seine Chefin ordnet eine Razzia in der Berliner Unterwelt an und befördert sich damit selbst auf die Abschußliste. Stellt er sich hinter seine Vorgesetzte?
Bilal Gösemann, Bote und Mädchen für alles des Sharif Clans sowie sonstiger Kleinkrimineller, ordert für seinen herzallerliebsten Dahingeschiedenen eine Bestattung der Extraklasse zu einer fünfstelligen Summe, obwohl er nicht einen Cent besitzt.
Hasso Rohloff, ein stark in die Jahre gekommener Multimillionär mit extrem schlaffem Problem, erträgt es nicht, dass seine um Jahre jüngere Ehefrau eine Affäre hat und sogar die Scheidung will. Er setzt der Situationen mit einem treffsicheren Stoß ein jähres Ende.
Und dann ist da noch der Clanchef Walid Sharif, der für seine unhübsche, dafür aber umso clevere Tochter, eine Ehe arrangiert, die dem Familienunternehmen sehr von Nutzen ist.
Dies alles bringt den Ermittler Nettelbeck mehr als ins Schwitzen …
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Noch schneller, saucool, ein Buch wie ein Film von Quentin Tarantino, so bewirbt der Verlag den neuen Roman von Autor Rainer Wittkamp.
Bekanntlich ist alles Geschmackssache, meiner war die Art des Krimis offensichtlich nicht. Hat mich die Inhaltsangabe neugierig auf den zweiten Fall von Martin Nettelbeck gemacht, so war mir der Krimi dann eher zu cool. Die Sprache und Wortwahl der Figuren, die auf diese Handlung bezogen sind, war mir zu flapsig, zu trivial, zu cool. Mir haben die eher flachen Aussagen dieser Personen so gar nicht gefallen.
Die Protagonisten, die der Leser bereits aus dem ersten Roman kennt: Martin Nettelbeck, sein Partner sowie die Vorgesetzte Jutta Koschke waren mir nach wie vor mit allen ihren Ecken und Macken sympathisch. In diesen Passagen fühlte ich mich wohl.
Sehr gut hat mir auch wieder gefallen, wie der Autor sein Wissen über Posaunen, Posaunisten und die Jazzmusik in die Handlung verwoben hat, weil er diese Leidenschaft nämlich seinem Ermittler mitgegeben hat. Sehr interessant, auch für Leser wie mich, die Jazz nicht hören.
Das dieser Krimi schnell und flott ist, trifft jedoch zu. Ich war in zwei Tagen durch die Handlung geflogen. Langeweile und zähe Momente kommen in den 251 Seiten nicht auf. Der Schreibstil ist – bis auf die erwähnten Unterhaltungen sowie Ausdrucksweisen gewisser Personen – die mir nicht gefallen haben, wieder gut.
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Mein Fazit: 3 von 5 Sternen für einen Krimi der sicher flott und rasant, in der Sprache jedoch eindeutig Geschmackssache ist. Mein Fall war es eher nicht. Den Gag zu Beginn des Romans um die besagte Bestattung finde ich dafür jedoch sehr gelungen 🙂
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Ich danke dem grafit Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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