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Bis(s) zum Morgengrauen
Bis(s) zur Mittagsstunde
Bis(s) zum Abendrot
Bis(s) zum Ende der Nacht
außerhalb der Box
Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl

Erschienen als
Sonderausgabe im Schuber
im
Carlsen Verlag
2.478 Seiten
Preis: 29,90 €
ISBN: 978-3-5515-8250-5
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Lange Zeit habe ich mich gewehrt, die Bis(s)-Bücher zu lesen. Ich mochte den Hype nicht, der um die Bücher gemacht wird und bin eigentlich jemand, der nicht mit dem Mainstream geht. Und nun?
Ich habe es getan, und zwar schnell (alle 5 Bände in 3Wochen!), begeistert und das als Mann! 🙂
Kurz zum Inhalt, obwohl den die meisten wohl bereits kennen:
Bella zieht zu ihrem Vater nach Fork, weil ihre Mutter mehr Zeit für sich und ihren neuen Ehemann haben möchte. Dort findet Bella schnell Freunde, widmet aber ihr Hauptaugenmerk auf Edward Cullen, einen hübschen, geheimnisvollen Jungen, der sich zuerst sehr zurückhaltend ihr gegenüber verhält, später aber ihre Nähe sucht.
Die beiden verlieben sich ineinander, bis Bella von Jakob, einem Indianer aus dem nahegeleghenen Reservat, erfährt, dass Edward ein Vampir sei. Für Bella scheint diese Information die Lösung für Edwards Verhalten und Schönheit zu sein und ab diesem Zeitpunkt wünscht sie sich nichts sehnlicher, als selbst zum Vampir zu werden, um für alle Zeiten als Unsterbliche an seiner Seite zu sein.
Doch Bella hat nicht damit gerechnet, dass es noch mehr Vampire und Gestaltwandler/Werwölfe auf der Welt gibt, die es nicht einfach für sie machen, selbst zu einem Vampir zu werden.
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Ich rezensiere die Bände 1-4 (und die Novelle „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl) in einem Text, weil die Handlung für mich ineinander übergeht und ich (bis auf Teile des letzten Bandes) alle Bücher gleich gut finde.
Es wird immer wieder behauptet, Stephenie Meyers „Twilight“-Reihe wäre kitschig und vor allem langweilig. Genau diese beiden Dinge haben mir auf Anhieb gefallen, wobei ich die Romane keinesfalls für typisch, im negativen Sinne, kitschig halte.
Die Liebe zwischen den beiden Teenagern (und etwas anderes sind Bella und Edward nicht, auch wenn Edward ein paar Jährchen älter als seine Freundin ist), kommt so glaubhaft rüber, dass ich das Buch schon nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen konnte. Erste Liebe wie sie schöner nicht sein könnte und von der viele von uns sicherlich im Teenageralter geträumt haben.
Sicherlich ist es relativ unwahrscheinlich, dass eine Liebe, vor allem eine erste, derart intensiv und bedingungslos ist. Aber dennoch versteht Meyers es, sie in meinen Augen glaubhaft, nachvollziehbar und vor allem dem Alter der Protagonisten entsprechend rüberzubringen.
Zum Thema „Action“: die ersten drei Bände sind verhältnismäßig ruhig und vermitteln eine tolle Stimmung, in der ich mich extrem wohl fühlte. Im letzten Band geht es dann ein wenig actionreicher zu und das war dann auch das Buch, das mir innerhalb der Reihe am wenigsten gefallen hat.
Dafür mochte ich viel zu sehr die Liebeleien der beiden, das Hin und Her, die Unschlüssigkeit und dennoch bedingungslose Ergebenheit dem anderen gegenüber. Das ist Jugend und Erwachsenwerden pur und macht unglaublich viel Spaß. Für mich war die Tatsache, dass es um Vampire ging, letztendlich ohne Bedeutung, dafür mochte ich die reine Liebesgeschichte zwischen Bella und Edward zu sehr. Sicherlich versank die Story bisweilen in romantischem Kitsch, aber für mich war es schöner Kitsch, weil ich ihn in dieser Form selbst mag und lebe. 🙂
Die Hintergründe der Vampir- (und auch Werwolf-) clans erinnerten mich teilweise an eine schlecht kopierte Anne Rice, taten aber der Handlung keinen Abbruch und hatten sicherlich auch im Gesamtbild einen Sinn. Ich empfand diese „Erklärungen“ auch nicht wirklich als störend, nichtsdestotrotz aber eher unwichtig.
Ich habe mich immer wieder gefreut, wenn Bella oder Edward (oder beide) in den Vordergrund traten.
Doch nicht nur Bellas Liebe zu Edward gefiel mir, auch die (andere) Liebe zu Jakob, Bellas Zerrissen- und Unsicherheit hinterließen einen tiefen Eindruck in mir, denn auch diese Seite der Liebe konnte ich ohne weiteres nachvollziehen. Und auch die war von Stephenie Meyers wirklich toll beschrieben und emotional glaubhaft dargestellt.
Insgesamt ein wirklich tolles, unterhaltsames und sehr gefühlvolles Werk.
In der Novelle „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl“ erzählt Meyers dann noch die Geschichte der jungen Vampirin Bree Tanner, die sich zusammen mit anderen Vampiren auf den Weg macht, um die Familie Cullen (und auch Bella) zu vernichten. Als Novelle war die Geschichte ganz „nett“, aber mehr auch nicht. Sie hat mit den Bis(s)-Büchern meiner Meinung nach nicht wirklich viel zu tun, erzählt einen Nebenstrang, der am Ende auf die Haupthandlung trifft, aber irgendwie keinen tieferen Sinn ergibt. Auf dieses Buch hätte ich ohne weiteres verzichten können, bin aber froh, es in Hinsicht auf das „Gesamtwerk“ dennoch gelesen zu haben.
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Fazit:
Gefühlvolles Teenager-Liebesabenteuer mit Gruselfaktor, das aber in meinen Augen ein All Age-Roman ist, da (wenn man sich darauf einläßt) die Gefühlswelt auch ohne weiteres für Erwachsene nachvollziehbar ist.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.
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© Buchwelten 2013
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