Roter Mond von Benjamin Percy

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Erschienen als gebundene Ausgabe
im penhaligon Verlag
insgesamt 640  Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3-7645-3123-2
Kategorie: Fantasy / SciFi Thriller
Erscheinungstermin: 24. März 2014

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Die jugendliche Claire Forrester erlebt ein ganz normales Teenager-Dasein mit „langweiligen Eltern“. Zumindest lebte sie in diesem Glauben, bis zu jenem Abend, an dem Agenten der Regierung die Türe ihres Hauses eintreten und ihre Eltern umbringen. Claire ergreift die Flucht und sie kann sich den Übergriff nur damit erklären, dass sie eine Lykanerin ist, ein Mensch, der außerdem das Wesen eines Wolfes in sich trägt. Die meisten Lykaner leben ein ruhiges, normales Leben, gehen ihren Jobs nach und unterdrücken das Virus durch Medikamente. Allerdings gibt es auch jene mit Beziehungen, die das Medikament nicht nehmen, dennoch „gute“ Blutproen vorweisen können und aber weiterhin einen „klaren“ Kopf haben, denn Volpexx macht u.a. träge und dösig.

Für Patrick Gamble steht ein Wandel an. Seit frühester Kindheit beim Vater aufgewachsen, muss er nun zu seiner Mutter umziehen, die er kaum kennt. In seiner frühesten Kindheit hat sie ihre Familie verlassen und Patrick hat keinerlei Beziehung zu ihr. Dennoch, der Umzug ist unausweichlich, sein Vater muss beruflich in die Republik. Ein Stück Land in dem die Lykaner leben und das durch die Regierung überwacht wird, weil es dort außerdem ein reiches Uranvorkommen gibt. Patrick, ein schüchterner junger Mann, steht urplötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Flug, der ihn zu seiner Mutter bringen soll, wird Opfer eines grausamen Terroraktes. Und Patrick ist der einzige Überlebende in diesem, von einem Lykaner überfallenen, Flugzeug.

Chase Williams, Gouverneur und Frauenheld, will politisch weiter hoch hinaus. Die Gefahr durch die Lykaner, den Widerständlern in deren Reihen, nutzt er geschickt aus, um seinen steilen Weg nach oben bis auf die oberste Stufe zu erklimmen. Dummerweise wird er plötzlich selbst infiziert und Chase Williams setzt alles daran, sein dunkles Geheimnis zu hüten …

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Die Inhaltsangabe sowie die Worte zweier meiner Lieblingsautoren Stephen King und John Irving zu diesem Roman, haben mich auf dieses Buch neugierig gemacht. Es schien sich außerdem nicht um eine typische Werwolf-Story zu handeln, daher war ich mehr als gespannt.

Die erdachte Story und der Schreibstil von Benjamin Percy gefielen mir sehr gut und haben mich angesprochen. Die Grundidee der Handlung ist gut und die Protagonisten sind völlig unterschiedliche Personen, deren Charaktere gut ausgearbeitet sind. Nach und nach kommen immer mehr Zusammenhänge heraus, die Handlungsstränge verknüpfen und kreuzen sich. Im Laufe der Erzählung werden Claire und Patrick auf Grund ihrer Erlebnisse um einiges reifer, was mir gut gefiel. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis für vielleicht etwas zartbesaitete Leser: Es geht oft hefitg, brutal und blutig zur Sache. Wer kein Blut lesen kann, sollte dies berücksichtigen. Für mich passen diese Szenen aber sehr gut in die Handlung und müssen auch sein, um die Dramatik rüberzubringen.

Dass die Protagonisten junge Erwachsene (Young Adults) sind, die teilweise heftig ums Überleben kämpfen und auf der Suche nach etwas extrem Wichtigem sind (was, mag ich nicht verraten), hat mich oftmals an „Partials“ von Dan Wells erinnert, auch wenn die Handlung an sich eine völlig andere ist. Aber auch die innere Zerissenheit der Hauptfiguren hier hat mich diesen Vergleich ziehen lassen

Jedoch empfand ich den letzten Teil des Romans, das Ende, leider als zu schnell. Die Auflösung der verschiedenen Handungsstränge, die über Kapitel hinweg dramatisch, wichtig und fesselnd waren, wurden plötzlich innerhalb von einigen Absätzen aufgelöst und abgehakt. Das finde ich persönlich schade.

Der Verlag präsentiert den Roman in einer gebundenen Ausgabe mit Leseband, mit einem (natürlich) roten Cover. Es spricht mich an und passt natürlich perfekt zum Titel des Romans.  Die Kapitel sind nicht zu lang, so dass ich als Leserin flott durch die Seiten gelesen habe.

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Mein Fazit: 4 von 5 Sternen für einen spannenden, packenden Werwolf Roman. Der Autor liefert eine gute Handlung in einer fesselnden Stimmung. Teilweise recht heftig beschrieben, was aber gut zur Story passt. Lediglich das – mir – zu schnell abgehandelte Ende lassen mich einen Punktabzug vornehmen.

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Ich danke penhaligon für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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© Buchwelten 2014

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Gesetz der Rache von Kristen Simmons

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Erschienen als Klappenbroschur
bei ivi (Piper Verlag)
insgesamt 448 Seiten
Preis: 16,99 €
ISBN: 978-3-492-70305-5
Kategorie: Jugendbuch

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Ember und Chase haben es geschafft sich dem Widerstand anzuschließen. Offiziell für tot erklärt, setzen sie sich nun gemeinsam mit den Rebellen, der großen „Familie,“ für „die Sache“ ein.

Als plötzlich von einem Heckenschützen, dem Sniper, die Rede ist, verbreitet sich Unruhe in der Gemeinschaft. Dieser Schütze erschießt Soldaten der MM – der Moralmiliz – auf öffentlichen Plätzen, unter den Augen der Zivilisten. Die Kämpfer des Widerstandes vermuten natürlich, dass der Sniper einer von Ihnen ist, doch dessen Identität kennen auch sie nicht.

Dann erscheint plötzlich ein aktuelles Fahndungsplakat des FBR – Federal Bureau of Reformation – auf dem unter den Hauptverdächtigen in Bezug auf die Anschläge Ember Miller aufgeführt ist:

Ember Miller, verhaftet wegen Artikel 5

 Bekannt als „Heckenschütze“. Gesucht wegen Mords und vielfachen Hochverrats.

Die Verdächtige ist bewaffnet und äußerst gefährlich.

 Code 1: Bei Sichtkontakt sofortige Eliminierung.

 Ember und Chase sind geschockt. Wer hat sie verraten? Warum soll Ember die Heckenschützin sein? Sie, die nicht einmal eine Waffe halten kann und das Wayland Inn, die Zentrale des Widerstandes, seit ihrer Ankunft nicht einmal verlassen hat?

Dennoch, die beiden sind wieder auf sich allein gestellt. Sie müssen den Schutz der Gruppe verlassen und selbständig um ihre Freiheit kämpfen …

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Da es sich hier um die Fortsetzung von „Artikel 5“ handelt (ich hatte keine Ahnung, dass es eine Fortsetzung geben wird), habe ich auch diesmal in meiner Zusammenfassung des Inhalts eigentlich gar nichts verraten. Zumindest nicht ein Detail, welches die Handlung des ersten Teils ausmacht. Denn ich gehe einfach mal davon aus, dass es viele Leser dieser Rezension gibt, die Artikel 5 noch nicht gelesen haben. Daher möchte ich doch keinem die Spannung nehmen.

Die Geschichte knüpft nahtlos an den ersten Roman an und auch hier schreibt Kristen Simmons wieder in einem angenehmen guten und schön lesbaren Schreibstil. Die Verzweiflung, der Mut, die Hoffnung, der ewige Kampf um die Freiheit, all dies wurde wieder sehr gut rübergebracht. In der Handlung sind zwischen den Büchern nur einige Wochen vergangen, dennoch ist die Protagonistin Ember sehr gereift. Sie wirkt selbstsicherer, ist tougher und wirkt längst nicht mehr wie ein Teenager.

Ember und Chase durchleben auf ihrem Weg Unmengen an Gefahren, dennoch gibt es auch viele ruhige, angenehme und schöne Momente in der Handlung, die sehr zart, liebe- und gefühlvoll beschrieben sind. Also eine gelungene Mischung aus rasanten und dramatischen Szenen sowie ruhigen Momenten, die den Leser zwischendurch zur Ruhe kommen lassen.

Das Cover wird vom Verlag eigentlich fast identisch wie zu „Artikel 5“ präsentiert. Gedeckte Farben, ein blauer Schriftzug, wieder ist das Mädchen mit den strahlend blauen Augen zu sehen. Mir gefällt es gut, zumal sich die beiden Bücher nun optisch hervorragend nebeneinander im Regal blicken lassen können.

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Mein Fazit: 5 von 5 Sternen für die gelungene Fortsetzung von „Artikel 5“. Die Autorin liefert eine gute Mischung aus Dramatik, Freundschaft, Hoffnung und Mut, geschrieben in einem guten Schreibstil. Der Leser trifft auf bekannte und interessante Charaktere und wird sich ganz gewiss von der Handlung fesseln lassen.

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Ich danke dem Piper Verlag / ivi für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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© Buchwelten 2013