Neben der Spur von Ella Theiss (3,5/5)

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Erschienen als
Taschenbuch
im Grafit Verlag
256 Seiten
Preis: 8,99 €
ISBN:  978-3-89425-402-5

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Karo Rosenkranz ist eine junge Journalistin, die bei einem Lokalblatt arbeitet und ihr wird die Berichterstattung über den 100sten Geburtstag des Senior Chefs der Biosuppenfirma Hepp, Hermann Hepp, übertragen. Klingt nicht besonders aufregend, doch da Karo als freie Mitarbeiterin arbeitet, ist sie natürlich finanziell auf jeden Artikel angewiesen und macht sich auf den Weg.

Als sie am Stammsitz der Firma Hepp ankommt, erwartet sie ein Aufgebot an Polizei, Rettungswagen und ein komplett abgesperrtes Firmengelände. Durch einen kleinen Trick, vermischt mit weiblichem Charme gelingt es Karo doch auf das Betriebsgelände zu gelangen. Nun wird es spannend, denn dort ist ein Sprengsatz explodiert, zu Schaden kamen allerdings nur eine Anzahl von Suppenhühnern. Hühner in einer vegetarischen Biosuppenfirma? Wie passt denn das zusammen fragt sich Karo und ihre Neugierde ist geweckt. Durch den ganzen Trubel auf dem Gelände gelingt es Karo sich in das Wohnhaus zu schleichen und dort kurz auf den Senior zu treffen. Der liegt dösend im Bett und faselt von Kriegserlebnissen.

Zu Hause angekommen recherchiert Karo im Internet über die Firma Hepp, besonders über den 100-jährigen Hermann (denn der soll angeblich nie im Krieg gewesen sein). Dabei stolpert sie eher zufällig über eine Stellenausschreibung. Gesucht wird eine Medienvertreterin und Karo bewirbt sich, eigentlich zum Spaß. Denkt sich, dass es sicher mehr zu erfahren gibt, wenn sie intern im Konzern arbeiten kann und das Gehalt kann sie auch gut gebrauchen.
Sie bekommt die Stelle und ist somit für ihre Recherchearbeiten über die Ungereimtheiten des alten Hepp an der Quelle und erfährt noch einiges mehr. Nämlich das der junge Valentin Hepp, der Firmenerbe des Konzerns, angeblich verreist ist, dieser aber dennoch unter Verdacht steht, den Anschlag angezettelt zu haben. Denn Valentin ist ein überzeugter Tierschützer.

Karo wittert natürlich eine tolle Story, steckt ihre neugierige Nase in so ziemlich jede Ecke des Betriebs und auch als es plötzlich beginnt gefährlich zu werden, sieht sie dies nicht … oder will es nicht sehen …

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Ein locker, flockiger Krimi ist „Neben der Spur“. Der Schreibstil von Ella Theiss ist sehr umgangssprachlich, frech und hat mich eher an Frauenromane á la Hera Lind erinnert. Dies ist eigentlich nicht wirklich mein Fall, denn ist lese eigentlich eher lieber gehobene und anspruchsvollere Schreibstile. Doch die Handlung des Romans war recht interessant gestrickt und die Hintergründe, die im Laufe der Geschichte zu Tage rückten, haben dies dann wieder wettgemacht.

Die Einblicke in einen Lebensmittelkonzern und die Herstellung von Suppenwürze waren gut und auch fundiert beschrieben. Die Protagonistin Karo war jung, frech aber dennoch schlau und sehr aufmerksam. Wie sie mit dem alten Hepp umgegangen ist, war mir sehr sympathisch. Dessen Figur war übrigens auch sehr nett und gut ausgearbeitet.

Was die kriminalistische Handlung des Romans angeht, war diese eher einfach gestrickt und nicht besonders anspruchsvoll. Dennoch hat der Roman ein amüsantes, flottes Lesevergnügen bereitet.

Das Erscheinungsbild des Werkes ist im typischen, schlichten Stil der Taschenbücher des Grafit-Verlages gehalten, den ich mag. Kapitel gibt es eigentlich nicht, dafür mehrere Teile die in sich mit Absätzen unterteilt sind, sodass Lesepausen problemlos möglich waren, ohne aus der Handlung zu rutschen.

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Mein Fazit: 3,5 von 5 Sternen für diesen netten, einfachen Krimi. Nicht schwierig und eher in umgangssprachlichem Text geschrieben. Eine angenehme Sommerlektüre, die nicht zuviel an Anspruch abverlangt.

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Ich danke dem Grafit Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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© Buchwelten 2012

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