Erschienen als Taschenbuch
bei Redrum Books
insgesamt 374 Seiten
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3-959-7403-7
Kategorie: Horror, Dystopie
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Als die ehemalige Bundeswehrsoldatin Smilla den Auftrag erhält, einen jungen Mann aus der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik zu holen, ahnt sie nicht, was für eine Hölle sie erwartet. Denn auf dem Gelände ist eine Seuche ausgebrochen, die sämtliche Anwesenden in eine Art Zombie verwandelt, die Jagd auf Menschen machen. Zusammen mit einer Gruppe Überlebender kämpft Smilla gegen eine Horde Infizierter, um diesem Albtraum zu entkommen.
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Nachdem mich Andi Maas bereits mit seinem im Nectu Verlag erschienen „Beerenhunger“ überzeugt hat, war ich natürlich gespannt, wie sich ein Horror-Roman aus seiner Feder liest. Um es kurz zu machen: Auftrag zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Der äußerst unterhaltsame und witzige Schreibstil des Autors funktioniert auch im Horror-Genre. Wer „The Walking Dead“ respektive Zombies im Allgemeinen mag, findet in „Purple Ends – Der Tod hat eine Farbe“ eine Untoten-Geschichte, die mit Zutaten aus „Silent Hill“, der bereits genannten Serie „The Walking Dead“ und einer gehörigen Prise Andi-Maas-Humor gewürzt ist. „Purple End“ macht unglaublich Spaß, zumal die Spannung konstant auf einem gleichbleibenden Niveau bleibt, sodass es auf keiner einzigen Seite langweilig wird. Maas’ flüssiger Schreibstil lässt die Ereignisse wie einen Film erscheinen.
Da sich die Ereignisse größtenteils auf dem Gelände der psychiatrischen Anstalt abspielt, kommt eine sehr dichte Atmosphäre auf, in der man sich während des ganzen Romans „wohl“ fühlt. Ich meine damit, dass man meint, sich ebenfalls auf dem Klinikgelände aufzuhalten. Man fiebert mit der Protagonistin mit, fühlt sich an manchen Stellen wie in einem Videospiel, weil man absolut nicht weiß, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet. „Purple End – Der Tod hat eine Farbe“ ist ein Pageturner, eine Mischung aus Horror-Roman und Thriller, die man nicht so schnell vergisst, obwohl Maas handlungstechnisch das Rad nicht neu erfindet. Aber es ist wohl der unterhaltsame und mehr als flüssig zu lesende Schreibstil, der dieses Abenteuer zu etwas Besonderem innerhalb des Genres macht. Es ist vielleicht gerade die Mischung aus brutalem Splatter und etwas ruhigeren Szenen, die mich überzeugen konnte.
Mit dem vorliegenden „Purple End - Der Tod hat eine Farbe“ beweist Andi Maas, dass er verschiedene Genre beherrscht. Der Ausgangspunkt der vorliegenden Geschichte gehört zwar eindeutig ins Thriller-Genre, aber was daraus wird, ist Horror pur. Ich bin immer wieder versucht, einen Vergleich zu „From Dusk Til Dawn“ zu ziehen, der ebenfalls als astreiner Thriller beginnt und als Splatter-Horror-Film endet. Andi Maas hat mit seinem Buch einen ähnlichen Weg eingeschlagen und verbindet auf perfekte Weise zwei verschiedene Genre zu einem Gesamtwerk. Wer also brutalen Horror mit einer sinnvollen und spannenden Handlung sucht, wird mit Sicherheit hier fündig. Brutalität steht hier auf keinen Fall im Vordergrund, sondern unterstreicht die Geschehnisse lediglich entsprechend, um das Grauen greifbarer zu machen. Ich habe mich bei diesem Roman hervorragend unterhalten und spreche eine eindeutige Leseempfehlung aus. Der Autor dürfte sich aus meiner Sicht gerne hin und wieder im Horror-Genre tummeln. 😉
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Fazit: Mega spannend und atmosphärisch. Andi Maas’ Ausflug ins Horror-Genre ist gelungen.
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